Verführungskunst
Immer wieder wurde mir in den letzten Wochen und Monaten die Kunst der Verführung angetragen. Zum einen, mit dem Wunsch, Männer sollten Verführung lernen. Zum anderen wie Verführung funktioniert.
Daher spreche ich im Live-Podcast am 25.1.25 über die Kunst der Verführung.
Die Gründe, mehr über Verführung wissen zu wollen, sind vielfältig.
Einerseits ist es der Wunsch, doch endlich vom Partner verführt zu werden. Andererseits ist es der Wunsch, selbst mehr die Kunst der Verführung zu beherrschen.
Im ersten Fall steckt oft eigene Unlust dahinter: Wenn er mich nur mehr verführen würde, hätte ich endlich auch mehr Lust.
Im zweiten Fall kann der Wunsch dahinter stecken, mehr vom Partner gesehen und berührt zu werden. Der dritten Option geht es um die Freude an der Überraschung, an der Leichtigkeit und dem Spiel, das Verführung ist.
Verführung ist ein Spiel mit dem Augenblick.
Was ich empfehle ich? Ich empfehle die dritte Option.
Du kennst mich jetzt ja schon ein Stückchen. Und was killt jede Freude?
Genau! Erwartungshaltung 😉.
Verführung ist etwas Leichtes, Freies, Spielerisches, Geheimnisvolles, Ästhetisches, Sinnliches, Liebevolles. Wenn sie das bleiben soll, muss sie ergebnisoffen sein! Das mag für manche paradox klingen: Ja, aber, ich verführe doch nicht, ohne Ziel. Ich will doch genau damit etwas erreichen.
Und damit geht jede Leichtigkeit flöten!
Verführung ist vor allem ein Spiel mit ungewissem Ausgang. Das ist es gerade, was das Geheimnis, die Freude und den Nervenkitzel ausmacht.
Der bekannte Soziologe Hartmut Rosa nennt diese Unsicherheit UNVERFÜGBARKEIT.
So auch der Titel seines Buches.
Der Mensch würde am liebsten alles verfügbar und sicher machen und nimmt sich genau dadurch die kindliche Freude am Ungewissen und an der Überraschung. Rosa vergleicht Unverfügbarkeit mit einer Schneeflocke. Jede ist anders. Sie kommt, wann sie will. Du kannst sie nicht festhalten und Du weisst nicht, wann genau Du sie wieder sehen wirst.
Genau das macht Schnee für uns so besonders, so zauberhaft, so freudig.
Erwartung, Enge, Druck, schlechte Stimmung, Unsicherheit uvvm. könnten der Verführungskunst nicht diametraler gegenüberstehen. Daher ist die Lust auf Verführung auch ein Gradmesser für Leichtigkeit und Selbstsicherheit.
Wer sich in sich nicht wohl fühlt in seiner Haut, wer für alles im Leben einen konkreten Ausgang braucht und ein festes Skript, wird keine Freude an Verführungskunst finden.
Verführst Du gerne oder wurdest Du schon verführt? Magst Du dich mitteilen? Dann nutze gerne die öffentliche Kommentarfunktion.