und bekam 

hausarrest

(War etwa schon alles vorbestimmt?) Hast Du in deiner Kindheit und Jugend auch Sticker gesammelt? Und hast Du sie auch in so wunderschönen kleinen Pappschachteln gesammelt, um sie mit anderen zu tauschen? Meine Lieblingssticker waren Tiersticker aus Stoff oder Glitzer.

Irgendwann war die Zeit von Poesiealben und Stickern vorbei – ich sammelte Kondome.

Als 15-jährige arbeitete ich jedes Wochenende in einem Imbisswagen auf einer Autobahnraststätte. Wenn mich meine Mutter nicht dort mit hin nahm, fuhr ich die 25 km einfach mit dem Fahrrad – bei Wind und Wetter. 

Doch ich verdiente sehr gutes Geld für eine Schülerin. Von Freitag bis Sonntag war ich dort.

Die teils bis zu 600 DM im Monat(!),  gab ich aus für meine CD-Sammlung und eine entstehende Kondomsammlung. Wer sein Geld so hart verdient, darf damit schließlich machen, was er will!

Und dabei war es nicht so, dass ich bereits erste Erfahrungen mit Jungs gemacht hätte. Ich war sogar noch ungeküsst! Doch diese Kondome faszinierten mich! Vor allem die Verpackung. Ich liebte das Geräusch dieser Verpackungen und hatte alle möglichen Sorten, die man sich nur vorstellen kann.  

Alle Farben, Formen, Geschmäcker und Gerüche. Genoppt, Gerillt, extra fein, extra dünn, extra groß und extra klein, gold, silber und die Spezialedition des Jahres.

Nicht ein einziges Mal öffnete ich eine solche Verpackung. Mich interessierte das Kondom selbst überhaupt nicht – und dennoch steckte eine gewisse Spannung darin. 

Als meine Mutter diese Schachtel entdeckte, bekam ich vier Wochen strengsten Hausarrest. Völlig empört war sie, wie ihre Tochter so eine „Sauerei“ sammeln könne.

Die Sammlung wurde mir weggenommen und ich begann nicht mehr damit. Schließlich floss zu viel Geld hinein und ich hatte keine Lust noch einmal von Neuem zu beginnen.

Weshalb erzähle ich dir diese Geschichte?

Später, als ich professionell arbeitete, hatte ich wieder eine solche Sammlung. Allerdings nicht mehr so schön in Boxen, bunt und in allen Farben. Später war es ganz praktischer Natur. Im Großhandel konnte ich sie im 50-er oder 100-er Pack kaufen. Ich entschied mich für die 1000 Stk. London feucht.

Zum einen, da, je größer die Verpackungseinheit, desto günstiger das Stück. Und zum anderen faszinierte mich diese Anzahl an Kondomen. Wer kauft schon 1000 Stück Kondome? 

Ok. Das ist aber noch immer nicht der Punkt, auf den ich hinaus will. 

Am Ende – die Geschichte ich bekannt – holte ich mit großer Freude mein Abitur nach und studierte mit Begeisterung Jura. Yes! Ich wollte alles aus meinem Leben herausholen, was geht. Von der Friseurin zur Juristin – coole Geschichte. Oder auch: Aus dem High Class Escort in die Anwaltskanzlei. So oder so ähnlich las ich schon die Schlagzeile. Und dabei ging es nicht nur um mich. Es sollte um Mut gehen und um Grenzenlosigkeit. Alles ist möglich! 

Doch es sollte anders kommen. Die Coronazeit stellte mein Leben völlig auf den Kopf. Insbesondere die verachtenswerte, respektlose und degradierende Politik gegenüber Ungeimpften. Im habe mir nicht träumen lassen, wie das in einem Land wie Deutschland in einer so kurzen Zeit möglich ist, Menschen gegeneinander aufzubringen, sie zu diffamieren, ihnen die Lebensgrundlage zu zerstören, vor allem aber, wie schnell sich Hass und Ausgrenzung verbreiten konnte. 

Und dann waren da Rechtsgelehrte, von denen man nichts hörte. Die 2G an ihren Unis tolerierten und Studenten darauf hinwiesen, sie könnten sich ja impfen lassen. 

Auch diese Geschichte ist bekannt: Ich beendete mein heiß geliebtes Jurastudium zugunsten meines Herzens. In dieser Juristen-Welt wollte ich niemals sein, geschweige denn arbeiten. Jura, also die Rechtswissenschaft und Rechtspflege war bis dahin für mich der Inbegriff von Gerechtigkeit, Ethik und von rücksichtsvollem Handeln. Das Gute eben.

Die Tatsache, dass nicht einmal Juristen auf den Schutz von Kindern hinwiesen, die während eines langen Lockdowns in Gewaltfamilien eingesperrt waren und wo ihnen niemand zu Hilfe kommen konnte, erschütterte mich bis ins Mark. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg.

Nach 2G versuchte ich es noch einmal an meiner Universität, doch rien ne va plus: nichts ging mehr. Ich konnte ihrem Geschwafel einfach nicht mehr zuhören. Ich konnte keine Hausarbeit mehr schreiben, wo ich darüber diskutieren sollte, wie sich der Sachverhalt juristisch darstellt. Wozu überhaupt? Ihr habt einfach alle so was von versagt! Pfui!  

Nach einer leichten Depression, die das ganze mit sich brachte, entdeckte ich für meinen seelischen Zustand ätherische Öle und machte einen Versuch ins Network Marketing. Doch auch hier erkannte ich nach gut 3 Jahren dass Wasser gepredigt und Wein gesoffen wird. Diese „alle haben sich lieb – piep piep“-Bubble wird dann erschüttert, wenn Du mal einen Monat nicht performst, damit andere ihre „Ränge“ halten. 

Die großen Reden über Liebe und Zusammenhalt, die auf der Bühne geschwungen werden, lösen sich in Luft auf, sobald es an den eigenen Geldbeutel geht.

Und dann kam der Tag als eines Tages Gott zu mir sprach: Es ist jetzt an der Zeit, deine Geschichte wieder öffentlich zu machen. Es war Februar 2024.

Anfangs ging es nicht um Sexualität, sondern um Mut und Selbstbestimmtheit. Doch Sexualität war das Thema, das die Menschen am meisten von mir wissen wollten. 

Wie ticken Männer? Wie konntest Du in diesem Bereich nicht nur gesund bleiben, sondern sogar noch gestärkt daraus hervorgehen? Wie kann man mit den Erfahrungen deiner Kindheit und in Verbindung mit dieser Branche nicht kaputt gehen? 

Diese Fragen und viele mehr erreichten mich. 

Und dann fällt mir immer wieder die Geschichte mit den Kondomen ein. 

Warum sammelte ich mit bereits 15 Jahren, noch weit entfernt vom ersten Kuss, Kondome? Der Hausarrest meiner Mutter zeigte zum einen die vorherrschende Sexualmoral Mädchen gegenüber (Kann mir nicht vorstellen, dass mein Bruder die gleichen Konsequenzen gehabt hätte. Bei ihm hätten wahrscheinlich alle gelacht, nicht wahr?) Zum anderen zeigte sich diese Sexualmoral in ihrer Angst, als alleinerziehende Mutter versagt zu haben.

Im Escortservice fand ich meine Heilung. Im Escortservice erlebte ich, wie liebevoll Männer mich behandelten und was Frauen Männern bedeuten. 

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich war immer auf der Suche nach meinem Platz hier auf dieser Welt. Wofür kam ich hierher? Was ist meine Botschaft? Wie kann Gott durch mich sprechen? Was braucht die Welt gerade jetzt und wie kann ich ihr dienen? 

Jura sollte es nicht sein. Ätherische Öle auch nicht. Gott schickte mich auf einen anderen Weg.

Es ist die Versöhnung von Mann und Frau, die sich auch durch eine innige, nahe und magische Sexualität zeigt. 

Sexualität darf endlich heilen, so wie die Verbindung von Mann und Frau – egal was wer durch seine Eltern erlebt hat. Wir können uns entscheiden, Liebe in unser Leben einzuladen – unabhängig irgendwelcher Stereotypen und Bilder, wie es angeblich ist. 

Wurde mir mit 15 bereits die konkrete Richtung gezeigt? Manche würden jetzt sagen, dass das ein schäbiger Weg ist und dass die Position als Juristin doch sehr viel edler und würdevoller gewesen wäre. 

Aber ist Streit, Anklage, Urteil, Recht haben und Recht bekommen wirklich das, was die Welt von mir gebraucht hätte und braucht?  

Gott hatte einen anderen Plan für mich. Meinen kleinen Egozwerg durfte ich dafür allerdings in die Schranken weisen – und er rebelliert manchmal noch heute.

Diese Demut, von der oft erzählt wird, erlebe ich gerade selbst. Wenn Du Gott folgst und seinen Plan ausführst, hat das manchmal wenig mit dem zu tun, was wir hier als erstrebenswert betrachten: Titel, Positionen und Machtstellungen.

Gott geht es einzig und alleine um LIEBE.

Denn genau das war seine Antwort auf meine Frage: Was ist meine Aufgabe, wenn ich als VANESSA EDEN wirke? 

Seine Antwort war: Erzähl ihnen von der LIEBE.