gütig und liebevoll
– und anders als andere
Es ist nicht leicht über Jesus zu schreiben. Seit ich meine Reise begonnen habe – angestoßen durch verschiedene Impulse aus unterschiedlichsten Richtungen – begegne ich vielen Aussagen über Jesus, seiner Lehren und über die Bibel.
Den Stein so richtig ins Rollen gebracht hat der Film THE CHOSEN. Dort sah ich einen Jesus, wie ich ihn mir immer vorstellte: gütig und liebevoll, aber auch klar und deutlich, humorvoll und provokant.
Dieser Film, der mir die Geschichte der Bibel anschaulich näher brachte, motivierte mich dazu, in der Bibel zu lesen. War dies vorher eine extrem trockene, um nicht zu sagen öde Angelegenheit, ist es jetzt ein Abenteuerbuch. Die Figuren haben Gesichter, Charaktere und sind lebendig geworden – und Jesus sowieso.
Allen voran begeistert mich, dass Maria Magdalena im Film so viel Beachtung geschenkt wird. Sie war die Apostelin der Apostel und die erste Frau an seiner Seite. Die Regisseure haben im Film die neuesten Dokumente mit einfließen lassen. Und dazu gehören auch die Apokryphen des Maria Evangeliums, die erst 1945 von Feldarbeitern in einem Tonkrug entdeckt wurden. Sie werden heute in der Papyrussammlung im Ägyptischen Museum in Berlin aufbewahrt.
So veränderte sich mein Konsumverhalten auf YouTube rasant. Folgte ich vorher eher politikkritischen Kanälen, hatte der Algorithmus innerhalb von nur 3 Tagen verstanden, wofür ich mich jetzt interessiere. Mir wurde ein Jesus/Bibel-Video nach dem anderen vorgeschlagen.
Es dauerte es nicht lange, bis ich realisierte, dass Jesus, bzw. Bibel unterschiedlich verstanden und ausgelegt wird.
Das wäre grundsätzlich gar nicht das Problem, doch was dabei entsteht, ist grausam:
Statt Frieden in ihren Herzen zu finden, geht es schon wieder um Rechthaberei und um nicht zu sagen: Schleimerei: Wer ist der bessere Christ? Wer kommt wirklich in den Himmel? Wer verhält sich bibeltreu? Wer hat Jesus wirklich verstanden?
Für mich haben all diese Menschen, die da fleißig diskutieren NICHTS verstanden. Genau nichts! Und genau diese Art mit Jesus Botschaft umzugehen, war es, die mich davon abgehalten hat, mich ihm zuzuwenden. Irgendwo kommt sicher so ein Klugscheisser daher, der mir erzählen will, dass ich nicht richtig bin und wenn ich an Jesus glaube, doch dieses oder jenes tun sollte.
Dabei gab Jesus wirklich klipp und klar Antwort auf genau diese Fragen:
Einer der Pharisäer, ein Gesetzeslehrer, wollte Jesus auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
(Mt, 22,35-49)
Es ist zum Haareraufen, dass seine Güte und all das, was er den Menschen geben und aufzeigen wollte, so mit Füßen getreten wird, weil sie es nicht schaffen ihren kleinen Egozwerg zu bändigen.
Ich verstehe Jesus Christus als Botschafter der Liebe, der allumfassenden, bedingungslosen Liebe Gottes:
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
(Joh 3,16)
Er verstieß gegen den Sabbat, indem er am Sabbat heilte, weil es ihm darum ging, nicht stupide Gesetze zu befolgen, sondern das Herz sprechen zu lassen. Auf YouTube können wir zuhören wie Menschen darüber diskutieren, ob nun Samstag oder Sonntag der wahre, christliche Tag als Sabbat ist. Leute!!
Und er ging abermals in die Synagoge. Und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie gaben acht, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen still. Und er sah sie ringsum an mit Zorn, betrübt über ihr erstarrtes Herz, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde wieder gesund. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes , dass sie ihn umbrächten.
(Lk 6,6-11)Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.
(Mk 2,27)
Jesus ist für mich der Inbegriff von Liebe. Alles, wozu er die Menschen anhält ist ein gut gemeinter Rat. Er bzw. Gott möchte, dass die Menschen aus tiefstem Herzen glücklich sind. Was sie von diesem Glück auf Erden trennt ist die Sünde.
Sünde bedeutet, dass Menschen nicht mit ihrem Herzen verbunden sind und daher nicht in Liebe sind. Sie sind in Groll, Wut, Mangel. Es bedeutet nicht, dass sie schlechte Menschen sind. Aber sie leben nicht ihr vollstes Potenzial, das nur aus einem reinen, friedvollen Herzen und nicht aus dem Verstand kommt.
Hier kommt Adam und Eva ins Spiel. Die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies wird folgendermaßen interpretiert: Adam und Eva wollten Gott spielen und sind dadurch gefallen. Hier können wir uns die Frage stellen: Was tut Gott, das nur Gott tun sollte? Die Antwort ist: das URTEIL!
Und ich sah alle Toten vor dem Thron Gottes stehen: die Mächtigen und die Namenlosen. Nun wurden Bücher geöffnet. Über alle Menschen wurde das Urteil gesprochen, und zwar nach ihren Taten, wie sie darin beschrieben waren.
(Offenbarung 20,12)
Adam und Eva aßen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und brachten damit das Urteil in ihre Gedankenwelt:
Die Schlange erwiderte: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiss vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Daraufhin wollte Eva verständig werden und ass die Frucht des Baumes und gab auch Adam davon zu essen. Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren.
(Gen 3)
Es ist das Urteil, das uns von der Liebe trennt.
Und genau dieses Urteil lese ich dort, wo viele sog. Christen sich vereinen.
Einerseits sollen Menschen das Evangelium verkünden und damit die Botschaft Jesus Christus, nämlich die Liebe. Andererseits scheint es Menschen nicht zu gelingen, ihre eigenen Urteile über ihre Mitmenschen auszukippen, sie zu belehren, statt für sie da zu sein und ihnen Trost zu spenden.
Jesus liebt dich bedingungslos! Und er liebt dich auch als Sünder und als Sünderin. Genau DAS ist gerade die Besonderheit an SEINER LIEBE! Denn was sollte das für eine Liebe sein, wäre sie nicht bedingungslos?! Zusätzlich rät er uns dazu, die SÜNDE aufzugeben! Obwohl alleine die Hinwendung zur Liebe dich dergestalt wandelt, dass sich diverse Sünden in Luft auflösen – einfach dadurch, weil Du tiefen inneren Frieden in dir fühlst.
Doch weshalb spielt die Sünde eine so zentrale Rolle im Christentum und in der Arbeit von Jesus Christus? Weil die Sünde uns von der Liebe und damit von ihm und Gott in uns trennt. Denn ER IST diese reine, pure Liebe. DESHALB! Jesus möchte, dass wir ihn, uns und andere LIEBEN und uns von ihm geliebt fühlen.
Er möchte, dass wir unser Herz fühlen, danach leben und barmherzig sind. Er möchte, dass wir ganz mit unserem Herzen verbunden sind und Sünde ist immer das Gegenteil von Liebe.
Deshalb erfährst Du seine Güte, wenn Du dich ihm zuwendest. Weil Du dich zur Liebe hinwendest, weil Du eine Ent-Scheidung triffst. Du scheidest dich von Hass, von Angst, von Zorn und Mangel und siehst in das Licht, in seine pure, warme Liebe.
Dabei ist ihm natürlich klar, dass wir weiterhin Fehler machen und Sünde begehen, weil wir im Urteil sind, weil wir nicht fehlerlos sind. Fehlerlos und sündenfrei war nur ER, der Menschensohn, der Messias, der HEILand.
Unser Ziel darf sein, uns selbst zu erkennen, ihn zu erkennen und immer mehr zu werden wie er, was bedeutet: ganz aus unserem Herzen heraus zu leben.
Wir sollen uns ihn als Vorbild nehmen. Gott hat ihn gesandt, um uns zu zeigen, was Liebe ist und wie ein MENSCH in Liebe handelt, wie er denkt, fühlt und spricht.
Die Gesetze oder auch Gebote, die Gott uns durch die 10 Gebote an die Hand gab, sind genauso für uns wie der Sabbat. „Du sollst nicht töten, nicht Ehe brechen, nicht lügen.“ Sie sind FÜR uns und nicht gegen uns, um uns das Leben möglichst langweilig zu machen.
Warum wohl? Weil Du dein Herz verrätst, wenn Du anderen schadest. Wenn jeder einzelne Mensch Frieden im eigenen Herzen schafft, ist FRIEDEN auf der Welt!
Jesus sagt von sich selbst: ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
(Joh 14,6)
Was heißt das?
Das bedeutet: Tiefen inneren Frieden, ein erfülltes Herz, ein sorgenfreies Leben und Freude erleben wir nur durch ihn, also durch die Liebe.
Wie diese Liebe in konkreten Lebenssituationen aussehen kann, hat er uns in Gleichnissen aufgezeigt.
Ich wünsche mir für mich, noch aktiver mit diesen Botschaften die Menschen zu erreichen. Sind sie nicht wundervoll? Was meinst Du? Schreibe es mir gerne unten in die Kommentare.
Vielleicht liest Du diesen Text und findest darin für dich eine wundervolle Botschaft, um dich selbst auf den Weg zu machen. Das wünsche ich dir.
Und vielleicht fragst Du dich jetzt nach all dem langen Text, wie ich vor diesem Hintergrund meine Arbeit als Escortdame betrachte. Dies ist ein weiteres spannendes Kapitel, das ich beizeiten beleuchten werde.
Liebe Frau Eden,
ich habe den ganzen Text aufmerksam gelesen und fand ihn hervorragend!
Christopher Röhrig
Pastorensohn