Vom Luxus Escort
zur
glücklichen Ehefrau
Mein Weg der Heilung
Was ist es, weshalb ich heute für Frauen und Paare da bin? Was habe ich aus der Zeit im Escortservice Wertvolles gelernt, das Menschen gerade von mir wissen möchten und für ihre Beziehungen nutzen wollen?
Dies war die Frage, die mir heute eine Journalistin für einen doppelseitigen Bericht stellte.
Was habe ich im Escortservice erlebt? Wie bin ich überhaupt dazu gekommen? Habe ich Gewalt erlebt? Wie denke ich über die Argumente für ein Prostitutionsverbot?
Selten gelingt es, in Interviews wirklich im Detail auf alles einzugehen. Es wäre Stoff für ein ganzes Buch. Deshalb greife ich nun einige sehr interessante Passagen daraus auf.
In diesem Artikel beleuchte ich, zu welchen Erkenntnissen ich durch meinen Weg kam, der heute Frauen und Männern hilft, sich in ihren Beziehungen zu versöhnen.
1. Wie konnte ich eine der teuersten Escortdamen werden und was lernen Frauen daraus für ihren Selbstwert, ihr Selbstverständnis, ihr Selbstbild?
2. Nicht jede Frau kann das vielleicht umsetzen und ausserdem ist es ja nicht so leicht. Stimmt das? Was ist der Preis der Weiterentwicklung?
3. Was macht die eigene Entwicklung zur liebenden Frau mit dem Männerbild?
4. War mein Weg ein Weg der Selbstzerstörung?
5. Wie sehe ich das Thema Sexualität in Beziehungen?
Selbstwert
Selbstverständnis
selbstbild
Wie konnte ich eine der teuersten Escortdamen Deutschlands werden? Weshalb stimmte ich 2007 der ersten Presseanfrage zu und wie reagierte mein Umfeld auf meine unterschiedlichen Stationen?
Als ich mit 24 Jahren begann, startete ich über eine sog. Escortagentur. Es waren Haus- und Hotelbesuche, meist von ca. 1 – 2 Std. Ab und an wurde ich auch über Nacht gebucht. Wirkliche Begleitungen zu Anlässen waren aber selten.
Die Aufträge kamen von der Agentur oft recht kurzfristig rein und wer mich erwartet, wusste ich selten. Ich wusste meist nichts über das Aussehen, das Alter oder ob er bspw. Raucher oder Nichtraucher war.
Während das für meine ersten Dates noch ok war, weil ich diesen Job grundsätzlich spannend fand, wich dieses Gefühl irgendwann einem gewissen Unwohlsein. Zum einen diese kurzfristigen Anfragen, bei denen ich teils sofort hätte unter die Dusche springen müssen, aber auch das Überraschungspaket. Und nachdem die Sicherheit, die die Agentur obendrein bieten sollte auch noch fraglich wurde, entschied ich, ohne Agentur weiter zu arbeiten.
Wie genau das funktionierte, dabei halfen mir Kunden, die ich über die Agentur kennenlernte. Als sog. Independent Escort nutzte ich schließlich die Chance, diese Tätigkeit so zu gestalten, wie sie am besten zu mir und meinem sonstigen Leben passte. Immer wieder justierte ich nach, egal ob Mindestbuchungsdauer, Preise und den Außenauftritt der Website.
Später kam noch konkretere Auswahlkriterien meiner Kunden hinzu wie Alter, Gewicht, Sympathie, Foto und Nichtraucher. Auch das Essengehen „vorab“ wurde bei meinen Dates obligatorisch.
Was ich machte war zu dieser Zeit in der Branche eher unüblich: Ich stelle öffentlich Ansprüche an meine Kunden und rief zugleich höchste Preise auf. Und das, obwohl ich „nicht mal besonders hübsch oder gebildet“ war, wie mir nahe gelegt wurde. Auch nannte ich mich nicht mehr Escortdame sondern „Kurtisane der Moderne“, um mich von den üblichen Escortabläufen (2 Stunden Hotelbett und tschüss) abzuheben. Es gab bei mir keine „Serviceliste“ und auch Anfragen dazu waren nicht gestattet.
Wie gesagt: Ich wählte, wie ich es haben wollte und erntete einiges an Gegenwind.
Der Gegenwind kam übrigens von pot. Kunden und „Kolleginnen“. Ob ich mich als was „Besseres“ fühlen würde, und weiterer, kleingeistiger Neid.
Ich hatte ein Bild von mir. Ein Bild, wie ich Männern begegnen möchte. Ein Bild, wie ich sein, gesehen und behandelt werden möchte und wie ich möchte, dass die Treffen für ihn und für mich sind.
Dieses Selbstbild hatte ich auch durch meine Kunden erlangt. Kunden, die mich vorzüglich behandelten, die mir großartige Komplimente machten, mich mit Geschenken überraschten… Ich spürte für mich, dass mir Treffen am meisten Spaß machten, wenn ich den Mann beim Essen kennenlernen konnte und wir gute Gespräche führten.
Ich spürte, dass ich selbst am meisten Lust hatte zu geben, wenn ich mich besonders wohl fühlte. Deshalb wurde dies mein Anspruch. Ich möchte die schönsten Dates haben, damit ich ebenso viel zurückgeben kann.
Dass Männer mich gut behandeln war für mich sehr bald Selbstverständnis. Ich selbst begegnete ihnen positiv und ich freute mich auf diese Treffen. Ich konnte mir nicht vorstellen, von jemandem nicht gut behandelt zu werden.
Die Reise hin zu meinem Selbstwert war demnach ein Prozess. Ein Prozess aus Erlebnis, Fühlen, Nachjustieren. Erkennen, wieder justieren. Fühlen, sich noch mehr erlauben, erneut justieren.
Der Preis der
Weiterentwicklung ist
gegenwind
Die Journalistin fragte mich, ob das Jede könne und dass es bestimmt nicht leicht sei, für sich einzustehen.
Meine Antwort darauf ist: Es ist vor allem eine Entscheidung. Und ja, manchmal brauchen Entscheidungen MUT. Mut, weil man in der Opferrolle vermeintlich weniger Gegenwind bekommt. Ich hörte auch eines Tages:
„Wie? Dir hat das etwa auch noch Spaß gemacht?“
Wer für sich einsteht, sich mehr erlaubt – und dabei ist es egal was: Bessere Arbeitsbedingungen, mehr Geld, einen besonderen Menschen, Luxus, etc. pp. erntet Neid von Menschen, die sich genau das nicht trauen und erlauben. So wurde auch meine Entwicklung negativ kommentiert:
„Du glaubst jetzt wohl, Du bist was Besseres. Dass Du überhaupt noch mit uns redest, jetzt wo Du so bekannt durch das TV geworden bist.“ (nach meinem Markus Lanz Besuch)
So ist es einfach. Nicht jeder Mensch freut sich mit, wenn man das innen schlummernde Potenzial weckt und den eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachgeht.
Aber ja, ich bin überzeugt davon, es kann JEDE. Jede Frau kann ihren Wert in sich erkennen und für sich einstehen. Am Ende ist es eine Entscheidung, die einem niemand abnimmt. Und darin steckt der wirkliche Entwicklungsprozess.
Die liebende Frau
und ihr
männerbild
Da stellt sich zu allererst die Frage: Was ist überhaupt eine liebende Frau? Also: Wie kommt diese gelebte Liebe zum Ausdruck? Wie denkt diese Frau? Wie fühlt diese Frau und wie handelt diese Frau in konkreten Situationen?
Die liebende Frau ist mit sich im Reinen. Das heißt, sie kann Dinge akzeptieren, wie sie sind. Ob es ihr Körper in allen Facetten ist, ihr Leben, das sie sich erschaffen hat oder die Umstände im Außen. Sie ist nicht im Widerstand, sondern in der Akzeptanz allen Seins.
Die liebende Frau kennt ihren Wert und lebt in Würde. Sie erkennt ihre Bedürfnisse und Wünsche. Sie weiss nicht nur, was ihr gut tut, sondern handelt auch danach. Die liebende Frau ist sich selbst Mutter und Freundin zugleich.
Die liebende Frau bewahrt ihr Königreich in sich selbst, indem sie sich vor allem ihres Königreichs bewusst ist.
Im Escortservice entwickelte ich mich in großen Schritten zu einer liebenden Frau und der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. In der Ehe nämlich tauchen für mich immer wieder Situationen auf, in denen ich mich erinnern darf, wer ich bin.
Konkret bedeutet das Folgendes:
Den Escortservice selbst habe ich in dieser Zeit mit ganzer Hingabe getan. Ich hatte Freude daran, das Bild von mir zu erschaffen und auf meine Art und Weise zu arbeiten. Ich hatte Freude an meinen Treffen und war immer neugierig auf die Geschichten der Männer.
Natürlich war ich manchmal auch erschrocken, was mir alles anvertraut wurde. Dinge, die ich nicht wissen wollte, wie, dass beispielsweise die Frau zu Hause gerade schwanger ist. Ok, das kam in all den Jahren nur 2x vor und in beiden Fällen habe ich das Treffen abgebrochen.
Ja, ich war oft erschrocken, wie viel und schnell doch fremdgegangen wird. Gleichzeitig fragte ich mich, was die Hintergründe waren. Ich las Bücher noch und nöcher und quetschte sie regelrecht aus. Das Ergebnis ist überschaubar: Zu wenig Sex zu Hause; nicht der Sex, den man sich wünscht; Angst, sich der Ehefrau mit den eigenen Wünschen anzuvertrauen; oder einfach das Abenteuer und die Abwechslung.
Diese Erkenntnisse machten einiges mit meinem Männerbild, vor allem aber viel mit meinem Beziehungsbild. Die große Frage war: Wie kann es sein, dass man sich gerade dem Menschen, den man gewählt hat, mit dem man Kinder bekommt und für den man sich möglicherweise vor dem Traualtar entscheidet, genau das, was einen im Besonderen verbindet, nämlich die Intimität, nicht anvertraut?
Ist die Intimität nicht genau das, was einen als Paar ausmacht? Alle anderen Aktivitäten ließen sich auch mit anderen Personen umsetzen. Und gerade dieses verbindende, besondere Element gibt man Preis, aus Angst vor der Reaktion des anderen?
Interessanterweise habe ich Männer nie dafür verachtet oder verurteilt. Gut, sonst hätte ich diese Tätigkeit auch nicht gesund ausüben können. Heute weisen Studien darauf hin, dass sich die Fremdgehquote von Mann und Frau nicht mehr unterscheidet. Es ist also kein männliches Phänomen, wenngleich die Art des Fremdgehens sich sicherlich unterscheidet.
Die grundsätzliche Frage, die ich mir jedoch stellte, war die nach der Sexualität an sich. Leben wir – Mann und Frau – wirklich Sexualität auf Augenhöhe? Wissen wir überhaupt, was Sexualität mit uns macht und wozu sie uns dient? Welchen Stellenwert geben wir Sexualität und weshalb ist diese moralisch so belegt?
Nach den Treffen erlebte ich tiefenentspannte, glückliche Männer (auch die Singles unter ihnen). Sie waren energiegeladen, gut gelaunt und fröhlich. Es war wie nach einem intensiv-Wellnessurlaub. So bekam Sexualität für mich einen anderen Stellenwert. Und der Grund, weshalb darüber nicht gesprochen wird, ist vielseitig.
Doch um auf den Anfang der Frage zurückzukommen: Eine liebende Frau sieht den Mann – mit all seinen Bedürfnissen und Anliegen. Das bedeutet nicht, dass sie auf alles eingehen muss und immer die perfekte Gespielin für ihn ist. Es bedeutet aber, dass sie ihn akzeptiert, so wie er ist und dass sie unterscheiden kann, was mit ihr zu tun hat und was nicht.
Im Fall des Fremdgehens, was immer mit einer Lüge einher geht, so weiss die liebende Frau, dass dies nichts mit ihr zu tun hat. Sie steht für sich, bezieht sein Verhalten nicht auf sich und sieht in destruktivem Verhalten seinerseits seinen Schmerz.
Wenn Menschen sich lieblos verhalten, haben sie vergessen, wer sie sind.
Derzeit macht die Aktion #womaninmalefields die Runde und ich fragte mich, wie eine liebende Frau das handhaben würde. Richtig, sie würde sich nicht auf Fehler konzentrieren, und sich an dieser Mann-Frau-Spaltung beteiligen, sondern selbst dafür sorgen, dass Männer sich vor allem dann wohlfühlen, wenn sie sich respektvoll verhalten.
Einer liebenden Frau gegenüber verhält ein Mann sich nicht respektlos. Und falls doch, dann hat er allenfalls keinen Respekt vor sich selbst. Die liebende Frau ist nicht angreifbar, nicht in ihrer Würde verletzbar, nicht übersehbar.
Am Ende ist es ihr egal, ob er sie sieht, weil sie sich selbst sieht. Am Ende ist es ihr egal, wie viele liebevolle Gesten er ihr schenkt, weil sie sich selbst liebevolle Gesten schenkt. Am Ende ist es ihr auch egal, wie er glaubt, mit ihr sprechen zu müssen. Sie spricht wundervoll mit sich und der andere zeigt damit immer seinen eigenen Schmerz und die eigene Respektlosigkeit sich selbst gegenüber.
Die liebende Frau trägt einen Schutz um sich herum, den niemand durchdringen kann. NIEMAND! Kannst Du das fühlen? Verstehen? Glauben? Erkennen?
Kannst Du sehen, wie machtvoll sie ist?
Und kannst Du dir vorstellen, dass eine solche Frau von ihrem Mann auf Händen getragen wird? Einen anderen Mann als einen solchen hätte sie nicht in ihrem Leben. Und mit allen anderen ist sie milde und dennoch klar.
Das ist es, was mein Männerbild ergab. Ich wusste durch meine Arbeit im Escortservice, wie bedeutsam wir Frauen für Männer sind und welche Macht wir haben. Wir haben die Macht Sanftheit in ihr hartes Leben zu bringen, Liebe, Güte, Wärme.
Ich wusste, dass ich diese wundervollen Eigenschaften nur mehr einem Mann schenken möchte, der in der Lage ist, zu greifen und zu sehen, welches Geschenk ich für ihn bin.
Gleichzeitig sehe ich, welches Geschenk er für mich ist.
Eine liebende Frau begegnet ihrem Mann gleichwertig und auf Augenhöhe. Sie haben sich so viel zu geben.
Ist Prostitution
ein weg der
selbstzerstörung?
Möglicherweise kennst Du dieses Gerücht, Prostitution wäre per se ein Akt der Selbstzerstörung.
Angeblich würde nur traumatisierte Menschen in diese Tätigkeit finden. Diese Behauptung dient Prostitutionsgegner als Argument für ein Prostitutionsverbot.
Für mich war es eine Zeit voller Berührung, Fühlen, Zeit und Geld.
Vor allem Zeit für mich. Zeit für die Natur. Zeit zum Ausruhen. Zeit zum Nachdenken. Zeit zum Kraft schöpfen. Ja, die Phase, dass ich mit dieser Situation unglücklich war, ereilte mich auch. Da kamen Sätze wie: Was tust Du eigentlich? Das ist doch schändlich. Moralisch verwerflich. Hast Du das nötig? Schämst Du dich nicht?
Aber das sind keine Sätze, die aus mir selbst heraus kamen. Es sind Urteile der Gesellschaft. Und zu wissen, wie man von außen betrachtet wird, macht natürlich auch etwas mit einem.
Daher beisst sich an dieser Stelle die Katze in den Schwanz, wenn man einerseits unterstellt, diese Tätigkeit wäre Selbstzerstörung und gleichzeitig Frauen für diese Arbeit nicht wertschätzt, sondern ihnen einredet, sie würden damit ihre Seele zerstören.
Ja, es gibt sog. destruktive Verhaltensweisen von Menschen, um mit Verletzungen umzugehen. Egal ob das Zufügen von Drogen wie Alkohol, Nikotin, u.a., sog. Essstörungen, äußere Selbstverletzung, etc. Für manche ist es ein völliges Betäuben, für andere das sich-Spüren. Es können Methoden sein, zu sich selbst wieder Kontakt aufzunehmen.
Kürzlich durfte ich ein Gespräch mit einer Frau führen, die ihre Magersucht schon lange überwunden hatte. Für ihren Heilungsprozess war es wichtig, zu erkennen, dass sie nicht die Magersucht IST, sondern dass die Magersucht lediglich ein Weg war, sich zu spüren.
Unsere moderne Gesellschaft bezeichnet dies als Krankheit. Doch was, wenn dies eine Strategie ihrer Seele war, wieder in Verbindung zu kommen? Ihr Weg aus der Magersucht heraus führte sie zu der Erkenntnis, dass ihre Seele ihr etwas mitzuteilen hatte. Und dies war der gewählte Weg.
Alles an ihr ist richtig. Nichts an ihr ist falsch oder kaputt. Das Gegenteil ist der Fall. Es täte uns gut, weniger zu urteilen und mehr die Wege zu akzeptieren, die Menschen für sich wählen, um wieder in Verbindung mit sich zu kommen und ihnen die Hand zu reichen, wenn sie erneut neue Wege gehen möchten.
Der moralische Zeigefinger oder die Pathologisierung diverser Strategien dient niemandem.
Insofern war es für mich in keinster Weise ein Weg der Selbstzerstörung, sondern ein Weg der Heilung. Ich genoss die Berührungen, die Zärtlichkeit, die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung. Es war für mich, zu dieser Zeit der richtige Weg. Es war einfach mein Weg. Ohne Empfehlung zur Nachahmung.
Sexualität in
beziehungen
Glückwunsch erst einmal, wenn Du bis hierhin gelesen hast, ohne zu springen 🙂 .
Nach meiner Ansicht ist Sexualität das Höchste, das zwei Menschen miteinander teilen können, wenn sie sich dieses Höchsten bewusst sind. Denn klar. Sexualität findet auch außerhalb von Beziehungen statt – auf vielerlei Wege.
Innerhalb der Beziehung ist Sexualität ein Bekenntnis, eine bewusste Entscheidung zu diesem Menschen, ein bewusstes Öffnen und zeigen aller Verletzlichkeit.
Innerhalb der Beziehung ist Sexualität manchmal eine Gratwanderung. Es entstehen Verletzungen in einer Beziehung durch Unachtsamkeit oder fehlende Liebe, durch Urteil und Erwartungshaltungen, kurzum: Durch Nicht-Akzeptanz des anderen, sich selbst, der Situation.
Und wie ist es dann mit der Erotik? Schläft man miteinander, obwohl noch Wut oder Groll im Bauch ist? Was, wenn der andere die Ablehnung als Bestrafung wahrnimmt? Oder ist es das vielleicht sogar?
Wir dürfen uns darüber klar werden, dass innerhalb von Beziehungen Sexualität mehr als anderswo keine rein körperliche Vereinigung ist, sondern immer mehr zur energetischen wird.
Die Frage in Beziehungen ist also: Was verbindet mich auf energetischer Ebene mit dem anderen so sehr, dass ich das Bedürfnis habe, dies über den Körper auszudrücken? Was auf spiritueller, liebevoller Ebene sehe ich im anderen, das mich dazu veranlasst, mich ihm gerne hinzugeben? Und: Bin ich selbst überhaupt in der Lage – neben dem, was sich in der Beziehung sonst so zeigt – den anderen in seiner Wahrhaftigkeit und in seiner puren Liebe wahrzunehmen?
Marianne Williamson beschreibt das treffend in ihrem Buch „Rückkehr zur Liebe“:
Wenn Menschen sich lieblos verhalten, haben sie vergessen, wer sie sind.
Wie sinnvoll ist es daher, Menschen, die vergessen haben, wer sie sind, dafür zu verurteilen? Ist es nicht viel sinnvoller, ihnen die Hand zu reichen? Ja. Das ist in einer Gesellschaft, die nach Rache, Verurteilung und Strafe klagt, schwer vorstellbar, nicht wahr?
Doch genau das, war der Weg von Jesus Christus. Den größten „Sündern“ reichte er die Hand zur Umkehr. Der nannte sie beim Namen, das heißt: Er erkannte ihren wahren Kern, nämlich Liebe und er glaubte an sie. DAS ist es, was Menschen dazu bringt, ihr höchstes Sein zu leben.
Es ist die Liebe, nicht das Urteil.
Wollen wir uns also in unserer Beziehung auch sexuell wahrhaftig begegnen, dürfen wir die Kunst des Liebens lernen. Das ist es, was uns trägt, im Leben und in unseren Beziehungen und darüber handelt meine gesamte Arbeit.
Sextechniken oder sonstige Akrobatik kann irgendwann dazu kommen. Warum nicht? Wenn ihr Freude daran habt. Achtet einfach darauf, euch selbst dabei nicht zu verlieren, indem ihr den immer stärkeren Kick sucht. Dann nämlich, geht es nicht mehr um euch.
Die Wahrheit ist: Für wahre Tiefe und innige Begegnungen braucht ihr nur euch. Euch in eurer ganzen Wahrhaftigkeit.
Ja, die Sexshops wären dann leer. Dass sie es nicht sind, zeigt uns viel. 😉