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Und wie Du lernst Raum zu halten  

Grenzen setzen macht müde

Frauen werden heute überall dazu ermutigt, ihre Grenzen zu setzen.
In Ratgebern, Podcasts, sogar in der Paartherapie ist dieser Satz zum Mantra geworden:

„Du musst klar deine Grenzen setzen.“

Was als Akt der Selbstachtung gemeint ist, fühlt sich für viele Frauen jedoch hart, anstrengend und trennend an.
Denn wer Grenzen setzt, befindet sich innerlich bereits im Kampfmodus – gegen andere oder gegen sich selbst.

Die Wahrheit ist:
Nicht jede Form von Abgrenzung ist Stärke.
Manchmal ist sie schlicht ein Zeichen von Angst.

 

1. Grenzen setzen – der versteckte Kampfmodus

Wenn du glaubst, Grenzen setzen sei notwendig, um dich zu schützen, bedeutet das unbewusst:

Du erwartest einen Angriff.
Das erzeugt Anspannung, Kontrolle und Stress – selbst dann, wenn gerade niemand dich wirklich verletzt.

Energetisch ist „Grenzen setzen“ wie ein Stacheldraht um dein Herz.
Du sendest die Botschaft: Ich muss mich verteidigen.
Doch wer ständig verteidigt, ist nie wirklich frei.

Das ständige Grenzenziehen hält dich im Kopf, in der Logik, in der Kontrolle.
Dein Nervensystem bleibt wachsam.
Und genau deshalb fühlen sich so viele Frauen müde, gestresst und leer – obwohl sie scheinbar alles „richtig“ machen.

 
2. Raum halten – die wahre Kraft der Weiblichkeit

Im Gegensatz dazu ist Raum halten keine Verteidigung, sondern Präsenz.
Du bleibst mit dir verbunden, anstatt dich von anderen abzugrenzen.

Raum halten bedeutet:
Du weißt, wer du bist.
Du bleibst im Kontakt mit deiner Mitte, egal was im Außen passiert.

Dein Schutz ist kein Schild aus Stahl – sondern ein Licht, das dich umgibt.
Dieses Licht entsteht aus Bewusstsein, Ruhe und Selbstliebe.
Es strahlt nach außen und sorgt dafür, dass andere deinen Raum automatisch respektieren.

Das ist keine Esoterik. Es ist verkörperte Weiblichkeit.
Denn weibliche Energie ist wie Wasser: weich, fließend, aber unaufhaltsam stark.

3. Jane Goodall – Ein Vorbild der neuen Weiblichkeit 

Ein schönes Beispiel für diese Haltung ist Jane Goodall, die berühmte Schimpansenforscherin. Als sie in den 1960er-Jahren im National Geographic mit kurzen Hosen abgebildet wurde, spotteten viele Männer:

Sie habe ihre Forschungsgelder nur „wegen ihrer Beine“ bekommen.

Jane Goodall reagierte nicht empört, nicht verletzt, nicht wütend.
Sie antwortete schlicht:

„Wenn mir meine Beine geholfen haben, Geld für meine Affen zu bekommen – danke Beine.“

Mit dieser Haltung hat sie den Raum gehalten.
Sie ließ sich nicht provozieren, nicht kleinmachen, nicht in eine Opferrolle drängen.
Sie blieb bei sich – bei ihrem Auftrag, bei ihrer Liebe zu den Tieren.

Jane Goodall kämpfte nie gegen Männer.
Sie wirkte durch Präsenz, Klugheit und Liebe – und erreichte damit mehr als viele, die laut gekämpft haben.

4. Vom Reagieren zum Wirken

Raum halten bedeutet, dich nicht in die Energie des Gegenübers hineinziehen zu lassen.
Nicht zu reagieren, sondern zu wirken.

In einer Welt, die laut, schnell und streitlustig ist, liegt darin revolutionäre Kraft.
Denn in der Stille entsteht Schöpfung.
In der Ruhe entsteht Klarheit.
Und aus dieser Klarheit wächst Liebe – nicht als Gefühl, sondern als Haltung.

Diese Haltung ist das Herz der neuen Weiblichkeit:
verbindend, kraftvoll, gelassen.

5. Übung: Deinen inneren Raum stärken (nach Neville Goddard)

Nimm dir heute Abend oder morgen früh einen Moment Zeit.
Schließe die Augen und stelle dir eine Situation vor, in der du sonst kämpfen oder dich verteidigen würdest.
Vielleicht ein Gespräch mit deinem Partner, eine Kollegin, oder ein Familienmitglied.

Atme tief.
Und jetzt stelle dir vor, du bleibst ruhig, präsent und liebevoll.
Du hältst den Raum – ohne Mauern, ohne Widerstand.
Du fühlst dein Licht um dich herum.

Wiederhole diese Vorstellung täglich.
Nach und nach wird sie zu deiner neuen Realität.
Denn, wie Neville Goddard sagt:

„Euch geschehe nach eurem Glauben.“

Wenn du glaubst, du bist geschützt und getragen, dann bist du es.

6. Fazit: Grenzen trennen – Raum verbindet

Grenzen setzen mag kurzfristig Sicherheit geben, doch langfristig trennen sie dich von dir selbst.
Raum halten hingegen verbindet – mit deinem Herzen, mit anderen, mit dem Leben.

Die wahre Stärke einer Frau liegt nicht darin, Mauern zu bauen,
sondern in der Fähigkeit, Licht zu sein, das nichts zu fürchten hat.

Wenn dich dieses Thema berührt, hör dir die gleichnamige Podcastfolge in meinem Podcast „Liebeskunst – für eine neue Ära der Weiblichkeit“ an: